Bildhauerei

Skulpturen 2023 - 2002

Saxophon + Trompete
2023, Keramik, Höhe 110 cm

mit Hingabe
2024, Keramik, Höhe 83 cm

2024 Atelieransicht mit Bilder

 2024 Atelieransicht mit Bilder

 2024 Atelieransicht mit Bilder

ganz für sich
2024, Keramik, Höhe 75 cm

Der Philosoph
2024, Keramik, Höhe 92 cm

Atelieransicht
2024, Keramik

Atelieransicht
2024, Keramik

Sängerin
2023, Keramik, 90 cm, Höhe 79 cm

Klarinettistin
2023, Keramik, Höhe 80 cm

Querflöte
2022, Keramik, Höhe 70 cm

Jazz-Trompete
2022, Keramik, Höhe 75 cm

Jazz-Saxophon
2022, Keramik, Höhe 76 cm

Flotter Mann
2019, Keramik, Höhe 54 cm

Discolady
2019, Keramik, Höhe 57 cm

Frau im Herbstkleid
2019, Keramik, Höhe 62 cm

Schiffsjunge
2019, Keramik, Höhe 56 cm

Der Denker
2019, Keramik, Höhe  55 cm

Der Sensible
2019, Keramik, Höhe   59 cm

bodenständig
2019, Keramik, Höhe 54 cm

Dressman
2019, Keramik, Höhe 61 cm

Tanzende ganz für sich
2018, Keramik,  Höhe 65 cm

Die Ruhende
2017, Höhe 32 cm,  Breite 32 cm

Die Ruhende
2017, Höhe 32 cm,  Breite 32 cm

Rotkäppchen
2017, Kunststein, Höhe 47 cm

Tanz der Kriegerin
2016, Keramik, Höhe 21 cm

ganz in weiß
2016, Kunststein, 55 cm

nachdenklich
2015, Kunststein, Höhe 47 cm

Die Ruhende
2016, Keramik, Höhe 20 cm, Breite 20 cm

Yoga „Entspannung“
2016, Keramik, Länge 21 cm

small talk
2015, Keramik, ca. 28 bis 30 cm

small talk
2015, Keramik, Höhe ca. 26 cm

Die Querflötistin
2002, Kunststein, Höhe 54 cm

Die Klarinettistin
2002, Kunststein, Höhe  53   cm

Von nah, von fern
Arbeiten auf Leinwand und Papier

Es gibt Menschen, die steilen ihr Leben ganz bewusst unter kein bestimmtes Motto.  Sind es Künstler, kommt man dadurch - wie im Falle der in München lebenden Schweizer Künstlerin Margrit Keller, deren Ausstellung ab 23.  August in Bergdietikon zu sehen sein wird - in den Genuss wunderbar unverbrämt authentischer Bilder.  Es sind Bilder, die bewegen ohne zu dirigieren, Bilder, die einen gerade durch ihre Offenheit stets unmittelbar faszinieren.

 

Die eigene Distanz auflieben zu können, das ist dabei wohl das Phänomen, das den Betrachter schon beim ersten Hinsehen in den Bannkreis von Margrit Kellers Bildern zieht.  Scheinbar mühelos spannt die Künstlerin den Bogen vom Weitläufigen zum Konkreten, vom Sichtbaren zum Verborgenen und von der Phantasie wieder zurück zur Wirklichkeit.  Man steht vor ihren Bildern und was sich begegnet, ist essentiell.  Die Wahrnehmung - ein Wesensaspekt, die Kunst - ein Reflex; von nah, von fern, im eigenen selbst.

 

Wenn sich also etwas wie ein roter Faden durch Margrit Kellers Werk zieht, dann ist es ihre Ästhetik des Eigentlichen.  Ihre Inspiration ist das Leichte des Inneren im Außen, ihre Motivik das Manifest sich Profil schaffender Gedanken.  Vielfältig und divers präsentieren sich daher ihre Arbeiten, doch konsequent spricht ihre Malerei von einer Welt, die ihr Thema nicht der Beliebigkeit preisgibt.  Nie wird der Zufall zur kapriziösen Größe, nie wird das Dasein banale Szenerie.  Margrit Kellers Bilder fließen, aber sie zerfließen nicht. 

 

 Den Raum vorausgesetzt, die Zeit außen vor, bedurften sie nicht erst des Rahmens, von dem sie stützend gehalten werden.  Die "Leichtigkeit des Seins" eben ist nicht nur erträglich, sie ist tragbar - in aller Freude.

"Leben", das ist für die Künstlerin vor allem "Sensation in Farbe", und wer ihre Bilder betrachtet, kann darin den magischen Zauber des Lebendigen noch in ursprünglicher Reinform erleben.  Mal kontrastreich farbig, mal luzide harmonisch; mal kraftvoll komponiert, mal spürbar reduziert.

Nach eindeutig ausgewiesenen Farbflächen sowie klar aufgedrängten Perspektiven wird man in ihren Bildern jedoch vergeblich suchen, denn jede Eindeutigkeit, so Margrit Keller, entsteht immer ausnahmslos und nur durch das Gefühl - diesseits und jenseits der Leinwand.  Anstelle direkter Anhalte und plakativer Blickfänger bieten ihre Arbeiten deshalb auch kongruente Landschaften der Sinnlichkeit.  Symbole, Abstrakta, Lebenszeichen anderer Kulturen, Embleme eigener Erfahrung und Anleihen aus dem Fundus alter Weisheit wirken zudem kreativ in dieses Ensemble mit ein, und so entstehen jene für die Künstlerin typischen ausblickenden Einblicke in die Welt, in eine mitunter fremde Welt, die sich ihrer Mitteilung jedoch nicht länger verschließt.  Ihr Geheimnis ist der Farbe nun teilnahmsvoll anvertraut, das Gefühl hat seine Optik gefunden.

 

Und:  Der Nachhall des Bleibenden hält in Atem.  Menschen, Gesichter, Panoramen, Natur, Meditation und Tiefenschau, die farbliche Präsenz sonst nur flüchtiger Gedanken bringt die eigenen Horizonte ins Schwingen.  Jeder Schritt in den Himmel wird zum Schritt auf verbürgtem Boden.  Immer wieder läßt die Malerin in ihren Bildern die stabilen Zonen der Transparenz sichtbar werden, und kurioserweise bildet in ihnen gerade der "Sand", der einem oftmals nur durch die Finger rinnt, die greifbare Struktur eines vielsagend festen Untergrunds.  In besonderer Technik und mit verschiedenen Materialien lässt sie auf ihrer Leinwand stets erst eine reelle, sozusagen geerdete, Ausgangsbasis erstehen; formreiche Oberflächen, furchenbildende Schichten und grobkörnige Reliefs, durch die die Farben sich dann schließlich ihren Weg suchen.  Der Untergrund ihrer Bilder ist somit immer Element.  Mal haptisch erhaben, mal nur hauchdünn durchbrochen, aber eben niemals und in keinem Fall glatt.  Denn: Glatt ist die Erde nur aus der Ferne, unter den Füßen aber in rauher Schönheit erst nah.

 

                                                                                   

Sandra Papadopoulos